Gespinst des Goldafter (Hippophae rhamnoides).
Die Raupen der Goldafter sind für Menschen gefährlich. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance / Hinrich Bäsemann | Hinrich Bäsemann

Sprühen auch am Montag Einsatz gegen Raupenplage in Jessen wird fortgesetzt

29. April 2024, 10:34 Uhr

Die Stadt Jessen kämpft gegen eine gefährliche Raupenplage von Eichenprozessionsspinner und des Goldafter. Seit Tagen setzt sie ein Biozid ein, um die Raupen zu bekämpfen. Betroffene Gebiete werden vorübergehend gesperrt.

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Die Stadt Jessen im Landkreis Wittenberg geht auch am Montag weiter gegen eine gefährliche Raupenplage vor. Wie Bürgermeister Michael Jahn (SPD) MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, werden seit dem Morgen Eichenprozessionsspinner und Goldafter per Hubschrauber aus der Luft sowie punktuell auf dem Boden mit einem Biozid bekämpft.

Menschen sollen mit dem Mittel nicht direkt in Berührung kommen. Deshalb würden betroffene Flächen, Wälder und Wege vorübergehend gesperrt, so Jahn. Mitarbeitende des städtischen Bauhofes sowie des Landesforstbetriebes waren bereits am Sonntag von 8 Uhr bis 16 Uhr im Einsatz.

200.000 Euro Unterstützung vom Land

Der Landtag von Sachsen-Anhalt hatte lange darüber gestritten, ob und wenn, wer Geld zur Verfügung stellt. Wie CDU-Landtagsabgeordnete Tobias Krull MDR SACHSEN-ANHALT in der vergangenen Woche mitteilte, werden vom Land 200.000 Euro eigens für die Bekämpfung des Goldafters bereitgestellt. Die Mittel beziehen sich auf alle vom Goldafter betroffene Regionen im Land und müssten aber von den Kommunen beim Landesverwaltungsamt noch beantragt und anschließend bewilligt werden.

Bürgermeister Jahn zufolge will man in Jessen aber nicht so lange warten, da die Raupen jetzt bekämpft werden müssten. "Wir müssen die Bevölkerung schützen", sagte Jahn. Deshalb gehe die Stadt in finanzielle Vorleistung.

Goldafter als Gefahr für Menschen

Die Raupen der Goldafter und Eichenprozessionsspinner sind gefährlich. Deren Brennhaare und Puppengespinste können bei Menschen Hautreizungen und allergische Reaktionen wie Atemnot und Schwindel auslösen.

MDR (André Damm, Marvin Kalies, Ingvar Jensen, Alisa Sonntag, André Plaul) | Zuerst veröffentlicht am 28.04.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. April 2024 | 05:00 Uhr

4 Kommentare

W.Merseburger vor 1 Wochen

Endlich hat man begriffen, dass mit Staubsaugern zum Absaugen der Raupen das Problem nicht zu lösen ist. Ich erinnere nur daran, dass man "früher" Wofatox sehr erfolgreich gegen den Goldafter eingesetzt hat. Da ich noch leben, hat mir die "böse Chemie" nichts anhaben können. Man muss immer abwägen, ob uns die befallenen Laubbäume oder die "grüne" Meinung zum Problem wichtiger sind.

Chris10 vor 1 Wochen

Schön das etwas getan wird, ob der Zeitpunkt der richtige ist! Das auszubringende Mittel brauch Laub damit es daran haftet. Die Raupen müssen es aufnehmen, wenn das Laub erfroren ist können sie es nicht aufnehmen. Nach ca. sieben Tagen wirkt das Mittel nicht mehr, weil es abgebaut wird.

Maria A. vor 1 Wochen

Das ist ja wirklich eine Plage. Schlimm. Vielleicht werden wir hier glimpflich davonkommen, denn es gab ja bei uns in letzter Zeit etliche Male Kahlfrost und der soll ja, wie oftmals die Rede war, wenigstens einen Nutzen haben - die Reduzierung von Schädlingen.

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